Künstler: Gerhard Richter
Titel: Betty
Jahr: 1988
Format: 40 x 30 cm
Auflage: unlimitiert
Technik: Abzug auf Fotopapier
Bemerkungen: u.r. handsigniert (Gefälligkeitssignatur) und drucksigniert
Zustand: makellos (gebraucht)
Rahmen: Alu, Silber mit Mirogard-Museumsglas
Rahmen-Maße: 54 x 44 cm
Lieferumfang: inkl. Echtheitszertifikat und Rahmen
Nach dem Original von 1988, Öl auf Leinwand. Werksverzeichnis 663-5
Über das Werk:
Richter malte seine Tochter Betty zum ersten Mal im Jahr 1977 und griff 1988 auf ein Foto aus dieser Zeit zurück, um eines seiner berühmtesten Porträts zu schaffen. Betty wurde fotografiert, als sie zu einem der grauen Gemälde ihres Vaters aufblickte, und Richter nutzt die romantische Geste der sich vom Betrachter abwendenden Figur, um uns in das Werk hineinzuziehen und unseren Wunsch zu vereiteln, das Gesicht der Dargestellten zu sehen. Betty hat für den Künstler eine große persönliche Bedeutung, wirft aber auch Fragen über die Beziehung einer jüngeren Generation zu ihren Älteren auf. Betty lenkt unsere Aufmerksamkeit nicht auf das Mädchen, Betty, sondern nach innen auf die Abstraktion im Hintergrund. Betty ist (für Richter) ziemlich klein. Es hat ungefähr menschliche Größe und zeigt eine Nahaufnahme eines Mädchens, das wie auf dem Boden sitzt. Sie hat Kopf und Schultern von uns abgewandt und blickt fast direkt hinter sich auf einen durchgehenden grauen Hintergrund. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass Betty ein rätselhaftes Szenario aufbaut, das mehr Fragen zu stellen scheint als es beantwortet. Wenn es eine Idee deutlich zeigt, ist es eine Idee des Zweifels oder der Sehnsucht. Es impliziert eine Art von Fragen, die im Gemälde selbst nicht leicht zum Ausdruck kommt. Das Werk spielt auf etwas anderes an, eine Frage oder Möglichkeit, die wir nicht erklären können, aber wenn wir den Kontext und einige externe Informationen kennen, können wir leicht ein tieferes Gespräch führen, als es die Oberfläche des Gemäldes bietet. Man könnte zögern, dies ein spirituelles Gemälde zu nennen, angesichts all der Implikationen, die der Begriff mit sich bringen kann, aber es scheint ebenso viel Aufmerksamkeit auf externe Angelegenheiten wie auf sich selbst zu lenken. Betty wird so zu einem Katalysator für uns, um Fragen über unser eigenes Leben und unsere Erfahrungen zu untersuchen. Richter hat ein Gespräch über spirituelle und moralische Fragen eröffnet, ohne polemisch, dogmatisch oder ernsthaft zu sein, was in der zeitgenössischen Kunstwelt gewöhnlich gemieden wird.
Gerhard Richter, Betty, 1988
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